Klinikum am Europakanal

"Ich bereue meine Entscheidung sehr, meinen Vater ins Klinikum gebracht zu haben. Er ist dement, hat Pflegegrad 3 und spaziert gerne in der Natur, ohne sich mehr orientieren zu können. Nachdem er 3x täglich von der Polizei eingesammelt werden und in seine Demenz-WG zurückgebracht werden musste, sollte er Medikamente bekommen, die ihn beruhigen, wenn er sich darüber aufregt mal nicht spazieren gehen zu können und den Weglaufdrang zu mildern. Brachte ihn gut gelaunt, mit dem Personal schäkernd, körperlich gesund und fit ins Klinikum am Europakanal. Jeden Tag im Klinikum (geschlossener Bereich aufgrund der Weglauftendenz) konnte ich sehen, wie sich sein Zustand verschlechterte. Mit täglich ungewaschenen Haaren, unrasiert, ungeduscht und oft eingestuhlt fühlte er sich zurecht unwohl und sah aus wie ein Obdachloser. Das Pflegepersonal war stark unterbesetzt und entsprechend überfordert. Durch die neuen Medikamente, die ausprobiert wurden, war mein Vater ab Tag 1 komplett zugedröhnt und ruhig gestellt. Laufen ging nur noch unsicher und ab 2 Tagen sehr stark gekrümmt (kurz vorm Vornüberkippen). Eine Unterhaltung wurde immer schwieriger. Er baute und magerte ab. Einmal die Woche erreichte ich nur einen Arzt - jedes Mal einen anderen. Ich verstand weder die Medikamentenwahl noch deren Nebenwirkungen, Dosierung und Wirkung. Mehrfaches Nachfragen als Laie wird nicht gerade begrüßt. Es herrscht Mangel an Ärzten und Pflegepersonal, wurde mir bei der Beschwerdestelle gesagt. Das hatte ich wohl bemerkt. Nach einigen Wochen (nach dem Abbau meines Vaters beurteilt eher gefühlten Jahren) konnte ich ihn endlich wieder "befreien"; als gebrochenen Mann holte ich ihn ab. Vom gut gelaunten Spaziergänger, der immer gerne für einen Plausch zu haben ist und die Welt um sich herum wahrnimmt ist nichts mehr da. Nur noch ein magerer, alter, hilfloser Mann, der keinen geraden Satz herausbekommt und sich während des Fahrstuhlfahrens an den Haltegriffen und mir festklammerte. Unsicher und krumm schlich er mit meiner Hilfe zum Auto. Er bekommt nichts mit um sich herum, ist total passiv, teilnahmslos und willenlos (letzteres wird ärztlich als "gut führbar" bezeichnet). Nie wieder bringe ich jemanden in eine solche Klinik! Es ist absolut menschenunwürdig, was aus dem hochgepriesenen Gesundheitsnetz wurde (und das in dem Falle sogar bei privat Versicherten), und macht einen einfach nur traurig, da man so machtlos ist. Armes Deutschland."

"Vor kurzem war ich auf der Station 4 Nord das war für mich die schlimmste Station. Die Patienten wurden nur angeschrieben von früh bis abends Erholung war da nicht zu finden nie einer will ich da hin."

"Station G3 (früher H0): Die Pfleger waren nicht nur unterbesetzt, sondern zum Teil auch inkompetent und unfreundlich. Die Selbstverantwortung der Patienten zu fördern ist ein sehr wichtiges Ziel der Station, was prinzipiell ja auch nicht schlecht ist, doch wurde dieses Argument oft als Ausrede verwendet, dass sich einfach ungenügend um Patienten gekümmert wurde. Die Therapeuten und Ärzte waren größtenteils kompetent und sympathisch, wobei auch da Personalmangel herrschte. Ergotherapie, Morgenaktivierung, KWBT waren sehr gut. Aber leider sind auch oft Therapien ausgefallen, ebenfalls aufgrund von Personalmangel. Das Essen war in Ordnung."

"10 Wochen Traumatherapie (10.05.- 17.07.23) auf der Station G2/H2 waren die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Endlich kann ich mich selbst verstehen! Das Therapieprogramm umfasst viele Gruppentherapien (Gesprächsgruppe, Körpertherapie, Gestaltungstherapie, Achtsamkeit, Imagination, KWBT), wöchentlich ein therapeutisches Einzelgespräch mit Bezugstherapeuten, auf meinen Wunsch wurde mein Einzelgesprächsbedarf individuell angepasst. Das gesamte Team von Pflege über Therapeuten bis zum Arzt handelte immer flexibel, unterstützend und therapeutisch wertvoll. Ich werde definitiv nach einiger Zeit zur Weiterbehandlung einen weiteren Aufenthalt auf der Traumastation planen. Der Aufenthalt hat mein jetziges und zukünftiges Leben so positiv verändert. Ich bin einfach nur unglaublich dankbar!"

"Ich war in der Tagesklinik. Erst erklärte man mir bei der Visite das meine Cola an meinen Schlafproblemen schuld sei. Nicht etwa die Träume oder die Angst im Schlaf herum zu laufen, nein die Cola. Ich wurde Krank & ging auch sofort zu meinem Arzt. Die Tagesklinik informierte ich und alles war gut! Bis ich pkötzlich telefonisch die Aussage bekam, dass ich rausgeflogen sei! Ich war und bin sehr verwundert darüber, unfassbar! Nicht nur, das man mir bei der Krankmeldung telefonisch, nichts von einer 3 Tage Regel sagte, nein auch im wichtigen blauem Ordner mit Programm und Regeln ist nichts zu finden! Also, müssen wir die Regeln erraten um die einzugalten. Nicht zu empfehlen gehe ich nie wieder hin!"